Karpfenarten im Überblick: Welche Zuchtformen gibt es?

Aktualisiert am 8. Mai 2024 von Felix

Das Angeln auf Karpfen stellt eine Verbindung zwischen Mensch und Natur her und fordert vom Angler nicht nur Geschick und Geduld, sondern auch ein umfangreiches Wissen über diese facettenreiche Fischart. Die Vielfalt der Karpfenarten ist beeindruckend, und jede Art hat ihre eigenen Merkmale, die beim Angeln berücksichtigt werden sollten.

Um erfolgreiche Fangmethoden anzuwenden, ist es essentiell, die Besonderheiten jeder Karpfenart zu kennen, einschließlich ihrer Größe, ihres Gewichts, ihrer Lebenserwartung und ihrer Vorlieben in Bezug auf Lebensraum und Nahrung.

Wildkarpfen

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Als Ursprungsform aller Karpfenarten zeichnet sich der Wildkarpfen (Cyprinus carpio) durch einen spindelförmigen Körper aus, der vollständig mit Schuppen bedeckt ist. Er kann eine Länge von bis zu 120 cm erreichen und ein Gewicht von über 40 kg aufweisen. Die Lebenserwartung des Wildkarpfens kann in freier Wildbahn bis zu 20 Jahre betragen.

Aufgrund von Überfischung und Lebensraumverlust ist der Wildkarpfen heute als gefährdet eingestuft und wird oft mit Mischformen verwechselt.

Tipps für Angler: Angesichts seiner Seltenheit wird dringend empfohlen, beim Fang von Wildkarpfen Catch & Release zu praktizieren (natürlich nur, wenn erlaubt), um die Population zu schützen. Sie bevorzugen natürliche, unberührte Gewässer. Ein sanfter Umgang und eine schnelle Rückkehr ins Wasser sind entscheidend.

Schuppenkarpfen

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Dem Wildkarpfen ähnlich, aber mit einer regelmäßigen Anordnung von Schuppen und einem teils hochrückigen Körperbau. Schuppenkarpfen können eine Länge von bis zu 90 cm erreichen und ein Gewicht von etwa 30 kg. Sie zeichnen sich durch ihre Robustheit und schnelles Wachstum aus.

Besonders geeignet für das Karpfenangeln am Fluss, zeigen Schuppenkarpfen eine große Affinität zu Boilies und Mais als Köder. Ihre Vorliebe für strömungsreiche Gewässer sollte bei der Standortwahl berücksichtigt werden.

Spiegelkarpfen

Spiegelkarpfen Steckbrief

Der Spiegelkarpfen ist für seine unregelmäßigen Schuppenreihen entlang des Rückens bekannt. Er kann eine Länge von bis zu 100 cm erreichen und ein Gewicht von über 40 kg. Spiegelkarpfen gelten als die schwersten unter den Karpfenarten.

Tipps für Angler: Eine Vorliebe für Boilies und Pellets macht den Spiegelkarpfen zu einem beliebten Ziel für Teich- und Langsamfließer-Angler. Die Auswahl des richtigen Köders und die Geduld, auf den großen Fang zu warten, sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

Zeilenkarpfen

Der Zeilenkarpfen ist besonders durch eine oder mehrere Schuppenreihen entlang des Seitenlinienorgans zu erkennen. Mit einer maximalen Länge von etwa 80 cm und einem Gewicht von bis zu 20 kg wächst er langsamer und erreicht geringere Gewichte als seine Verwandten.

Tipps für Angler: Wegen seiner Seltenheit ist der Zeilenkarpfen besonders geschätzt unter Anglern. Spezielle Karpfenköder, die auf seine Ernährungsgewohnheiten abgestimmt sind, können hier zum Erfolg führen.

Lederkarpfen

Der Lederkarpfen sticht durch das Fehlen von Schuppen (außer vielleicht wenigen um den Rückenbereich) hervor und besitzt eine dicke Haut, die ihm zusätzlichen Schutz bietet. Er kann eine Größe von bis zu 100 cm erreichen und ein Gewicht von etwa 35 kg.

Tipps für Angler: Obwohl schwer von Spiegelkarpfen zu unterscheiden, reagiert der Lederkarpfen besonders gut auf Boilies. Seine einzigartige Beschaffenheit erfordert ein gezieltes Anpassen der Fangtechnik.

Koikarpfen

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Koikarpfen sind für ihre leuchtenden Farben und teilweise große Größe bekannt und können bis zu 90 cm lang und 15 kg schwer werden. Sie werden hauptsächlich als Zierfische gehalten und erfordern spezielle Pflege.

Tipps für Angler: Beim Fang von Koikarpfen ist besondere Vorsicht geboten. Sie sind empfindlich gegenüber Umweltveränderungen, und ihre Haltung erfordert spezialisierte Kenntnisse und Ausrüstung.

Graskarpfen (auch Weißer Amur)

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Graskarpfen haben eine lange, schlanke Körperform mit großen, silberfarbenen Schuppen. Sie können bis zu 120 cm lang werden und ein Gewicht von bis zu 35 kg erreichen. Ihre Diät besteht hauptsächlich aus Wasserpflanzen.

Tipps für Angler: Mit Pflanzenködern wie geschnittene Erbsen oder spezielle Pflanzenboilies lässt sich der Graskarpfen effektiv fangen. Sie bevorzugen wärmere Gewässer und sind oft in ruhigen Flussabschnitten oder Teichen zu finden.

Marmorkarpfen

Der Marmorkarpfen ist mit seinen kleinen, silberfarbenen Schuppen und dunklen Flecken sowie einem spindelförmigen Körper, der einer Forelle ähnelt, einzigartig. Er kann eine Länge von bis zu 80 cm und ein Gewicht von etwa 10 kg erreichen.

Tipps für Angler: Beim Angeln von Marmorkarpfen sind Insektenimitate oder kleine Boilies besonders effektiv. Ihre Vorliebe für bewegtes Wasser macht sie zu einem spannenden Ziel für Angler.

Fazit

Ein tiefes Verständnis für die Lebensweise, die Ernährung und den bevorzugten Lebensraum jeder Karpfenart ist entscheidend für den Angelerfolg. Die Wahl des richtigen Köders, angepasst an die spezifischen Bedürfnisse jeder Karpfenart, sowie ein umfassendes Wissen über den Lebensraum der Fische können maßgeblich zu erfolgreichen Fangmethoden beitragen.

Darüber hinaus ist der Respekt vor der Natur und den Fischbeständen, insbesondere beim Umgang mit gefährdeten Arten wie dem Wildkarpfen, von größter Bedeutung. Durch die Praxis des Catch & Release bei seltenen Arten (falls erlaubt) kann jeder Angler einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zum Schutz der Karpfenpopulationen leisten.

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